Der Beifuß (Artemisia vulgaris) auch unter dem Namen Gewöhnlicher Beifuß bekannt, ist eine weit verbreitete Gewürz-und Heilpflanze und in der Vogelwelt sehr beliebt. Da er gerne auf Geröllhalden und Ödland wächst, führt er heutzutage bei sehr vielen Menschen ein Schattendasein als Unkrautpflanze-und das obwohl er sich bis zu 1,50m hoch emporreckt. Seine dunkle Blattfarbe und unauffälligen Blüten führen zu dieser allgemeinen Meinung. Wenn man diese wertvolle Heilpflanze jedoch erst einmal kennengelernt hat, möchte man sie nicht mehr über längere Zeit missen.
Der Beifuß kommt überall in Europa vor und ist eine mehrjährige, reich verzweigte Pflanze mit würzigem Duft. Er wird bis zu 1,50m hoch. Die Stängel sind kantig gefurcht, die Blätter sind wechselständig, fiederteilig, oben dunkelgrün und unten weiß filzig. Die Blätter sind oft braunrot überlaufen und beim Zerreiben der Blätter entströmt ein schwacher Geruch. Eindeutiges Identifikationsmerkmal für den Beifuß ist sein braunroter Stängel. Die Blütezeit liegt im Juli bis September. Die Blüten sind klein und unscheinbar, zahlreiche kleine eiförmige bräunlichgelbe Blütenköpfchen stehen an den Ast-und Stängelspitzen. Samen, in verschiedenen Reifestadien, gibt es von August bis in den November hinein.
Der Beifuß gedeiht auf kargen Böden und wächst häufig in dichten Beständen an Wegrändern, Bahndämmen, Böschungen ,Schuttplätzen und anderen verwilderten Stellen.
Der Beifuß gehört bei unseren Vögeln Zuhause zu den Favoriten unter den Futterpflanzen aus der Natur, ist hochbegehrt und hat einen angenehmen würzigen Geschmack. Zusätzlich wirkt er antibakteriell und das im ätherischen Öl enthaltene Cineol soll gegen Spulwürmer helfen.
Wenn man sich noch unsicher ist, was das Aussehen des Beifußes betrifft, sollte man vor dem Verfüttern sicherheitshalber noch einmal die geschnittene Pflanze /Samentriebe mit den Fotos in diesem Bericht vergleichen……oder den Bericht mit raus in die Natur nehmen und anhand der Fotos direkt mit der Pflanze vergleichen. Zusätzlich sollte man auf die braunroten Stängel der Pflanze achten, dann dürfte eine Verwechslungsgefahr ausgeschlossen sein. Mit ein wenig Übung geht es dann ganz sicher schnell auch ohne Vergleichsbilder.
Die halbreifen und reifen Samenstände üben einen ganz besonderen Reiz auf uns Vogelfreunde aus, strotzen sie doch nur so vor Samen, die unsere kleinen und großen Federbällchen Zuhause so sehr lieben.
Nach dem Schneiden der Beifußtriebe werden diese kurz mit Wasser abgespült und in geeigneter Position, an Gitter oder Spielsachen /Sitzplätzen in der Voliere aufgehängt. Um die Natur nachzuahmen ist es prima , wenn die Beifußtriebe mit den Triebspitzen nach oben aufgehängt werden, so können die Vögel daran naschen wie in der Natur auch. Man bringt die Triebe vorzugsweise oben im Bereich der Sitzäste an, damit sie nicht aus dem Blickfeld der Vögel verschwinden. In der Regel sind die Samenstände nach kurzer Zeit schon restlos verzehrt.
Idealerweise reicht man den Beifuß morgens, wenn die Vögel Hunger haben, dann wird er auch schnell von den Vögeln akzeptiert, die ihn bisher noch nicht kannten.
Die ganze Pflanze dient den Vögeln als Nahrung, besonders jedoch die Samentriebe, die über die Reifezeit der Samen, mehrmals pro Woche gereicht werden können. Die grünen Blätter hingegen sollten nur sparsam den Weg in die Voliere finden, da sie in größeren Mengen gefressen nicht so gut vertragen werden. Ich wünsche Ihnen einen schönen Spaziergang in der Natur – und Ihren Vögeln Zuhause einen guten Appetit!
Alexandra Trabert